Kundgebung – Neues Islamgesetz? Nicht mit uns!
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Kundgebung: Neues Islamgesetz? Nicht mit uns! |
Kurze Geschichte der Anerkennung des Islams in Österreich
- Seit 1878 befindet sich eine nennenswerte Gemeinschaft von Muslimen unter der Herrschaft der k&k-Monarchie
- 1912 wird das Islamgesetz erlassen, das den Muslimen in der Monarchie eine Anerkennung gibt
- Anerkennung der hanafitischen Rechtsschule
- Imame in der k&k-Armee
- In der ersten Republik geht die Zahl der Muslime (Wegfall von Bosnien, Serbien & Kroatien) drastisch zurück, der „Islamische Kulturbund“ besteht bis 1939
- Im zweiten Weltkrieg existiert der „Verein der Muslims Österreichs“
- Ab 1960 gibt es wieder einige Tausend Muslime in Österreich
- Ab 1971 bemüht sich der „Moslemische Sozialdienst“ um die Reaktivierung des Islamgesetzes
- 1979 schließlich erfolgt Bewilligung der Gründung der IGGiÖ
- Seit 1983 wird Islamunterricht für muslimische SchülerInnen abgehalten
- Ab ca. 2003 entstehen islamische Schulen und Kindergärten
- Prokop-Studie: Seit Mai 2006 gelten Muslime als „integrationsunwillig“
- 2010: Verfassungsgericht urteilt, dass es mehrere islamische Religionsgemeinschaften geben kann
- In der Folge wird die „Alevitische Glaubensgemeinschaft in Österreich“ als Bekenntnisgemeinschaft, später 2013 auch als Religionsgesellschaft anerkannt
- Derzeit bekennen sich über 500000 Bürger Österreichs zum Islam
Rassistische Übergriffe
- Vom Geist der Verfasser des alten Islamgesetzes scheint heute nichts mehr übrig zu sein
- Täglich erleben BürgerInnen muslimischen Glaubens Übergriffe
- SchülerInnen und Schüler werden in öffentlichen Schulen täglich diskriminiert
- Es ist salonfähig geworden, rassistisch zu sein, solange man sich auf die „wissenschaftlich“ festgestellte Integrationsunwilligkeit beruft
- Es stört niemanden, wenn eine große religiöse Minderheit in Geiselhaft genommen wird für Taten, die Extremisten begangen haben
- Es wundert keinen, wenn ein Integrationsstaatssekretariat als Institution des Außenministeriums ein Religionsgesetz mitverhandelt
- Es wundert keinen, wenn Sicherheitsvorschriften in ein Religionsgesetz einfließen
- Es wundert niemanden, wenn Hygienevorschriften Eingang in ein Religionsgesetz finden
- Niemand nimmt Anstoß daran, dass ganze Passagen dieses Entwurfs eines Religionsgesetzes der Verfassung und wesentlichen Menschenrechten widersprechen
Interessen der Muslime in Österreich
- Die Muslime möchten KEINE Diskriminierung,
- sie möchten als BürgerInnen und Bürger dieses Landes ihr Leben führen und ihre Religion ausüben
- Der Islam kennt keine Hoheit der Deutung seiner Quellen, es gibt keine Kirche
- Muslime wollen KEINE Kirche
- Muslime wollen ihre Auslegungen und Deutungen im Rahmen der Anerkennung ausleben; insbesondere kleine Gruppen wie Mystiker oder kleine Vereine möchten ihre Unabhängigkeit wahren
- Muslime wollen ihre inneren Angelegenheiten selbstständig regeln
- Muslime wollen KEINE staatliche Einmischung in ihre inneren Angelegenheiten
- Muslime wollen KEINE Deutungshoheit beim Staat; denn übersetzte Quellen sind gleichermaßen Deutungen
- Muslime wollen eine rechtliche Grundlage für ihre Speisevorschriften, Seelsorge, Feiertage; wir wissen die Anerkennung dieser Bedürfnisse durch die Regierung zu schätzen, jedoch sollte dies ohnehin durch die Freiheit der Religionsausübung selbstverständlich sein
- Muslime wollen Gleichbehandlung mit anderen religiösen Gesellschaften
- Muslime wollen KEIN Integrationsgesetz, sondern ein Religionsgesetz
- Die Muslime wollen KEIN Sicherheitsgesetz, sondern Gerechtigkeit
Interessenvertretung
- Transparenz
- Vertretung aller Muslime, nicht nur der großen Verbände
- Gültigkeit des Schuraratsbeschlusses fragwürdig; wir werden das beim Schiedsgericht der Glaubensgemeinschaft einklagen
- Strukturelle Probleme: sofortige Reform der IGGiÖ!
- Wir fordern von der Glaubensgemeinschaft ein Forum für uns Muslime/-innen zu schaffen, so dass wir partizipieren und unsere Kritiken, Ideen, Anregungen und Wünsche in angemessener Form intern anbringen zu können.
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